Die JU-Kreisverbände Ahrweiler, Altenkirchen, Neuwied und Westerwald erarbeiteten jüngst auf einer gemeinsamen Diskussionsveranstaltung ein gemeinsames bildungspolitisches Papier für Rheinland-Pfalz. Es soll als programmatische Grundlage für die Vorbereitung der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz im nächsten Jahr dienen und die Diskussion über das so wichtige landespolitische Thema auch in der Mutterpartei CDU anregen.


In ihrem Positionspapier fordern die Kreisverbände eine nachhaltige Reform des Bildungswesens in Rheinland-Pfalz, an deren Ende die optimale Förderung von Bildung, Ausbildung und Wissenschaft stehen soll. Dabei könnten viele Verbesserungen am bisherigen System ohne große finanzielle Ausgaben realisiert werden, wenn jeder in der Gesellschaft seinen Teil der Verantwortung übernehme. Die Erziehung obliege in erster Linie den Eltern und dürfe nicht auf die Schule abgeschoben werden. Die Position des Lehrers solle gestärkt werden, damit er seinen eigentlichen Aufgaben, die Begleitung der Schüler und die Vermittlung des Lernstoffes, wieder gerecht werden kann. Eine engere Kooperation aller an Bildung und Ausbildung beteiligten Personen und Institutionen ist dringend erforderlich.

In ihrem Papier betont die JU die Bedeutung des lebenslangen Lernens. Besonders auf die Jahre vor der Einschulung, die je nach Entwicklungsstand des Kindes bereits mit fünf Jahren erfolgen soll, müsse mehr geachtet werden. Kinder ohne ausreichende Deutschkenntnisse sollen die deutsche Sprache beherrschen, bevor sie eingeschult werden, um ihnen eine gerechte Chance im Schulsystem einräumen zu können.

Außerdem spricht sich die JU für das dreigliedrige Schulsystem aus. Damit werde – bei einer Aufstockung des Lehrpersonals - die individuelle Förderung der Schüler gewährleistet, jeder nach seinen Leistungsmöglichkeiten. Allerdings müsse eine größere Durchlässigkeit als bisher zwischen den einzelnen Schultypen herrschen.

Die Junge Union im Norden des Bundeslandes erkennt die prekäre finanzielle Lage des Landes an und spricht sich daher für Studiengebühren aus, da Forschung und Lehre an rheinland-pfälzischen Hochschulen dringend verbessert werden müsse. Gleichzeitig sollte aber die Unterstützung über Bildungskredite und Stipendien gewährleistet sein, damit nach wie vor jeder Abiturient in Rheinland-Pfalz  studieren könne.

Bei der Lehrerausbildung dürfe bei aller pädagogischer und didaktischer Ausbildung die fachliche Kompetenz nicht zu kurz kommen. Das gibt die Junge Union hinsichtlich der Umstrukturierung des Lehramtsstudiums zu bedenken.

Zunächst sei es aber notwendig, in der gesamten Gesellschaft das Bewußtsein für die Wichtigkeit von Bildung und Ausbildung zu wecken und allerorten für eine verantwortungsvolle Aufgeschlossenheit diesem Thema gegenüber zu sorgen.

Die Novellierung der Kirrverordnung durch den Landtag stand anschließend im Mittelpunkt der Diskussionsveranstaltung der JU-Kreisverbände Neuwied, Ahrweiler, Altenkirchen und Westerwald. Als Gäste hierzu konnte der Neuwieder Kreisvorsitzende Markus Wagner den Abgeordneten des Mainzer Landtags Walter Wirtz sowie den Kreisjagdmeister des Westerwaldkreises Manfred Reifenberger begrüßen. Die Neufassung der Kirrverordnung des Landes Rheinland-Pfalz soll das Ausbringen der Futtermittel zum Anlocken des Jagdwilds regeln. Vor allem wurde das aufwendige Genehmigungsverfahren zur Kirrung insbesondere in Notzeiten (z.B. Kälteperioden) kritisiert, das laut Meinung der jungen Christdemokraten für die Jäger und die unteren Jagdbehörden einen erheblichen bürokratischen Mehraufwand bedeutet.

Laut Wirtz zeige die neuerliche Genehmigungspflicht durch die Forstbehörden, dass man einseitig die Jäger  für die sprunghafte Vermehrung des Schwarzwildes  verantwortlich machen wolle. Dabei ermögliche das gezielte Anlocken auch die schonende Reduktion des Wildbestandes. Er war sich mit Herrn Reifenberger einig, dass die alte Verordnung vollkommen ausreiche und keiner Erweiterung zu Lasten der Jäger bedürfe. Man zeigte sich erfreut, dass sich die Junge Union  auch für Themen einsetze, die nicht im Fokus der Öffentlichkeit ständen.

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